Wanderreisen in der Natur mit VAPN.CH

22. Mai 2007

Der Großzügige

Trekking Monte Generoso und Valle di Muggio 17.-20.5.2007

Die Perfektion gibt es nicht! Denoch es war fast Perfekt: bis auf den Anfang und den Abschluß, diese können verbessert werden denn die Zügen waren in diesen Tagen überfüllt. Sogar das Wetter hat gut mitgespielt, blauer Himmel und sommerliche Temperaturen begleiteten uns in diesen Vier Tagen im Muggiotal. Leider konnten wir das Dach des Bahnhofs Milano nicht sehen und der Monte Rosa auch nicht jeden Tag, denn es war immer Dunstig (oder Donnerstag?): sensationell war aber die Abendstimmung von dem Rifugio Binate aus, sogar das Matterhorn konnten wir entdecken!

Der Kuckuck begleitete uns jeden Tag auf den Wanderung durch fantastische Gegenden und Außichtsreichen Wegen, manchmal fühlten wir uns wie die Schmuggler und leise gingen wir durch Wälder und Hügel: sogar ein Hirsch, Rehe und Gämsen konnten wir dabei beobachten. Die Flora hingegen war eher bescheiden, die wenigen Pfingstrosen und die sonst blumenreichen Wiesen des Generoso waren nicht so großzügig, nur der Weiße Affodill und die beiden Narzissen (Dichter- und Langensee-) zeigte sich wirklich im schönsten Zustand!

Diese Region ist aber nicht nur Natur, auch Kultur: geprägt von Industrie und Shopping-Center am Taleingang, von Landwirtschaft und Schmugglergeschichten im Tal selber. Die Begegnungen mit den Menschen waren reichhaltig und vieles konnten wir so erfahren…der Unbekannte improvisierte Guide der Zementfabrik, Anna die Slow Food Wirtin der Ameise, Mary und Flo die Gastgeber von Binate, Stefano der Pensionierte Zollbeamte mit seinem zierlichen Schmugglermuseum, Loredana die frisch diplomierte Paleontolologin ;-)) die vieles über Braunbären und Höhlenbären zu berichten wusste und nicht zuletzt Marisa – oben auf dem Generoso - die uns in die Geheimnisse der Frischkäse Produktion und des Zincarlins einführte.

Für mich eine der schönsten Gegenden des Tessins, ausser dem Maggiatal natürlich! Ich werde mich lange an diese Sagenhafte Tour erinnern denn die Gruppe ist nicht nur gut mitgewandert, sondern hat auch gut mitgehört und mitgegeßen… und das letztere ist ja nicht immer so einfach!

Arrivederci Hans, das war der letzte Tanz...

6. Mai 2007

Grau oder blau: schön war's...

Trekking Maggiatal auf alten Pfaden 3.-6. Mai 2007


Wir waren eine Insel ausserhalb der Zeit, die letzte Handvoll Mehl auf dem Grunde des Sackes.
(aus Plinio Martinis "Nicht Anfang und nicht Ende")



Wir waren auch fast alleine unterwegs, bei grauem Wetter (zum Teil sogar feucht) waren wir unterwegs im Bavonatal und dann im restlichen Maggiatal. Von Gerra (im Val Calneggia) gingen wir zu Fuss fast alles bis Ponte Brolla in vier Tagen. Wir hatten Glück denn richtiger Regen gab es nur am Freitag Nachmittag, so entdeckten wir - ausser der lokale Gastronomie - auch die Specksteinkultur und vieles anderes (auch Honig und Bücher wurden eingekauft) im Museum von Cevio.
Ein paar Überraschungen hatte die Natur auch für uns bereit, schon am ersten Tag begegneten wir dem Holunder-Knabenbkraut und am letzten Tag auch - der in der Schweiz sehr seltene - Salbeiblättrigen Zistrose.
Wir wanderten von Hotel zu Hotel, von einem Gastronomischem Höhepunkt zum anderen: Turisti - Cristallina - Unione, das waren unsere Geheimtipps! Nur langte all das wandern wohl nicht um alles abbauen zu können :-(

Am letzten Tag endlich die Sonne! Es war echt Sommerhaft und die grauen Tagen waren vergessen (wenigstens für mich...)! Am Schluss wartete das Gepäck, nach einem guten Tessiner-Teller im Grotto America, in der nähe des Bahnhofs von Ponte Brolla. Noch ein kurzer Rückblick und die Steilen Wänden des Bavonatals scheinen schon eine Woche zurückzulegen...wie war der Himmel schon wieder? Grau oder Blau?
Ist das wirklich so wichtig?